Russula cavipes Britzelm. (Index Fungorum 27.10.2017)
Hohlstieltäubling – RLD 2017: *, RLBW 2005: *
Übersicht
Der Hohlstieltäubling ist eine eher kleine Art mit grauviolett schimmerndem Hut, blassen Lamellen und weißem Stiel. Er besitzt einen aufdringlich süßlich-fruchtigen Geruch und einen sehr scharfen Geschmack, er ist bodenvag und wächst von August bis Anfang November, vornehmlich bei Weißtannen.
Speisewert
Wegen des sehr scharfen Geschmacks als Magen-Darm-giftig anzusehen (gastrointestinales Syndrom).
Makromerkmale
Der bis 6 cm breite Hut ist glatt, zonenweise rötlich, violett, grauviolett bis grau, matt glänzend und bei Feuchtigkeit etwas klebrig. Er besitzt in der Mitte oft einen kleinen, stumpfem Buckel und am Rand eine kurze Riefung. Die im reifen Zustand cremefarbenen Lamellen sind brüchig, reif entfernt stehend, am Hutrand 6-7 pro cm, selten gegabelt und wenig untermischt. Der Stiel ist zylindrisch, gerade, weiß, leicht längsadrig und oft bereits in jungem Stadium gekammert hohl. Das weiße Fleisch ist bei jungen Exemplaren fest, bei älteren brüchig und weich.
Makrochemische Farbreaktionen: Eisensulfat sehr schwach rosa, Guajak negativ, Ammoniak sofort stark positiv.
Über Nacht ausgefallenes Sporenpulver ist hellcreme IIb.
Mikromerkmale
Die Sporen sind ellipsoid, 7,5-9,5 x 6,5-8 µm groß, bei einem mittleren Schlankheitsgrad Qm: 1,16-1,21. Sie sind grobwarzig-gratig mit bis zu 1 (1,2) µm hohen Warzen, die meist isoliert stehen, aber auch ab und zu ineinander fließen oder perlschnurartig verbunden sind. Außerdem liegen zwischen den Stacheln feine Verbindungslinien oder Teilnetze. Dies entspricht etwa dem Sporentyp-Bereich A1-C1 sowie E3
Die Epicutis besteht aus Haaren und Dermatozystiden. Die Haare sind 2-3 µm breit, verzweigt, die Glieder gerade und zylindrisch, das Terminalglied 20-30 µm lang, am Ende gerundet und mitunter eingeschnürt kopfig. Die Dermatozystiden sind sehr zahlreich, zylindrisch bis schlankkeulig, 5-10 µm breit, bis weit über 100 µm lang und 0-2 mal septiert. Am Ende sind die meisten zylindrisch und gerundet, manche jedoch verschmälert auslaufend oder eingeschnürt kopfig. In Sulfovanillin sind sie stark schwärzend.
Zusätzliche Notizen
Sehr interessant ist der Hilarfleck der Sporen, der speziell bei Russula cavipes oftmals lang, schmal und warzig ist.
Abgrenzung zu ähnlichen Arten
Der Wechselfarbige Speitäubling Russula fragilis kann sehr ähnlich aussehen und im gleichen Habitat wachsen, doch seine Lamellenschneiden sind meist fein gesägt, und mit Ammoniak ergibt sich keinerlei Farbreaktion.
Fundbeschreibung: