Russula sanguinaria (Schumach.) Rauschert (Index Fungorum 02.08.2017)
Bluttäubling – RLD 2017: V, RLBW 2005: *
Übersicht
Es handelt sich um eine häufige, mittelgroße, dickfleischige Art mit leicht fruchtigem Geruch und deutlich scharfem Geschmack, meist blutrotem Hut, cremefarbenen, sichelförmigen Lamellen und weißem, gerne gilbendem Stiel. Sie ist bodenvag und wächst ausschließlich bei Kiefern.
Speisewert
Wegen des scharfen Geschmacks als ungenießbar anzusehen.
Makromerkmale
Der bis zu 10 cm breite Hut ist bei feuchter Witterung matt glänzend und etwas klebrig, sonst aber trocken-matt, körnig, blutrot, Fraßstellen rot nachfärbend, Hutmitte mitunter gelblich oder gesamter Hut cremefarben, Huthand ungerieft, Huthaut nicht oder nur am äußersten Rand abziehbar. Lamellen brüchig, cremefarben oder hell buttergelblich, sichelförmig und oft leicht herablaufend, nur selten gegabelt und mäßig untermischt. Stiel zylindrisch, mitunter oben etwas verbreitert und unten leicht ausspitzend, weiß oder rosa überhaucht, längsadrig, Basis zum Gilben neigend. Fleisch fest, weiß, im Hut dick, im Stiel voll, zum Gilben neigend.
Makrochemische Farbreaktionen: Eisensulfat deutlich rosa, Guajak sofort stark positiv.
Über Nacht ausgefallenes Sporenpulver ist hellocker IIIa.
Mikromerkmale
Die Sporen sind ellipsoid, messen 7,5-9 x 6,5-7,5 µm, bei einem mittleren Schlankheitsgrad Qm: 1,17-1,22, sie sind isoliert warzig, einzelne Warzen sind miteinander verschmolzen, hier und da auch durch dünne Linien miteinander verbunden, Höhe der Warzen bis 0,75 µm. Dies entspricht in etwa dem Sporentyp A2, ausnahmsweise B2
Die Epicutis besteht aus Haaren und Dermatozystiden. Die Haare sind schlank, ca. 1,5-2,5 µm breit, mit einem 15-20 langem, an seinem Ende abgerundetem, teilweise kopfigem, Terminalglied. Die Dermatozystiden sind zahlreich, 4-8 µm breit, zylindrisch oder schlankkeulig, meist 1x septiert, termal z.T. mit einem Köpfchen versehen, besitzen einen gelblichen Inhalt und sind mit Sulfovanillin deutlich schwarz anfärbbar.
Zusätzliche Notizen
Der Bluttäubling wächst angeblich auch bei Fichten und Kiefern.
Abgrenzung zu ähnlichen Arten
Der Starkfleckende Täubling Russula luteotacta wächst bei Laubbäumen auf Kalkböden, schmeckt brennend scharf, fleckt chromgelb und besitzt weißes Sporenpulver.
Fundbeschreibung:
Russula sanguinaria – Bluttäubling