Russula queletii Fr. (Index Fungorum 12.10.2018)
Stachelbeer-Täubling – RLD 2017: *, RLBW 2005: *
Übersicht
Beim Stachelbeer-Täubling handelt es sich um eine Art mittlerer Größe mit violettem Hut und Stiel und blassen Lamellen, einem intensiven Geruch nach Stachelbeerkompott und scharfem Geschmack. Wir finden ihn bis in den Spätherbst hinein, meist bei Fichten auf basenreichen Böden.
Speisewert
Wegen des scharfen Geschmacks als Magen-Darm-giftig anzusehen (gastrointestinales Syndrom).
Makromerkmale
Der bis 10 cm breite Hut ist glatt,bei feuchtem Wetter schmierig, glänzend, trüb weinrot, violett, rotviolett, dunkel purpurn, braunviolett, violettbraun, gern auch gemischt mit olivlichen, braunen oder ockerlichen Tönungen, oft auch grünlich, graulich oder creme entfärbend, mittig meist fast schwarz. Etliche Fruchtkörper besitzen in der Hutmitte einen kleinen Buckel und sind am Rand kurz gerieft. Jung ist der Hut konvex, fast halbkugelig, schwarzviolett und am Rand glatt. Die jung weißlichen, später cremefarbenem Lamellen sind sehr brüchig, mit 6-10 pro cm Hutrand gedrängt bis entfernt stehend, am Stiel gerade angewachsen oder leicht herablaufend, mitunter recht deutlich gegabelt und untermischt. Der Stiel ist meist gerade, glatt, rotviolett oder karminrot, manchmal metallisch glänzend wie eingetrockneter Schneckenschleim, gegen die Basis hin gerne cremefarben. Das Fleisch ist weiß, bei jungen Fruchtkörpern fest, bei reifen weich und im Stiel wattig.
Makrochemische Farbreaktionen: Eisensulfat schwach rosa, Ammoniak negativ.
Über Nacht ausgefallenes Sporenpulver ist meist dunkelcreme IId, mitunter hellocker IIIa.
Mikromerkmale
Die Sporen sind breitellipsoid, 7,5-9,5 x 6-8 µm groß, bei einem mittleren Schlankheitsgrad Qm: 1,15-1,20. Sie sind isoliertwarzig mit bis zu 1 µm hohen Warzen. Dies entspricht dem Sporentyp-Bereich A2-A3.
Die Epicutis besteht aus Haaren und Dermatozystiden. Die Haare sind 2-3 µm breit, zylindrisch, am Ende gerundet oder schwach kopfig. Die Dermatozystiden sind recht zahlreich, zylindrisch bis schlankkeulig, 5-10 µm breit, bis 150 µm lang und unseptiert, in Sulfovanillin deutlich schwärzend.
Zusätzliche Notizen
Dreht man einen angetrockneten Fruchtkörpern um und schaut auf den Lamellenbereich, erkennt man im Hutrandbereich manchmal eine grünliche Verfärbung.
Abgrenzung zu ähnlichen Arten
Der manchmal im gleichen Areal wachsende Zitronenblättrige Täubling Russula sardonia kann ähnlich aussehen, er riecht zwar fruchtig, aber nicht nach Stachelbeerkompott, Lamellen und Fleisch sind von Anfang an gelblich, mit Ammoniak ergibt sich eine deutliche, rosa Farbreaktion und die Sporen sind niederwarzig-teilnetzig.
Fundbeschreibung: