Russula integra (L.) Fr. (Index Fungorum Stand 11.10.2017)
Brauner Ledertäubling – RLD 2017: *, RLBW 2005: *
Übersicht
Diese häufige, mittelgroße, milde, geruchlose Art mit braunem bis braunrotem Hut, gelblichen Lamellen und weißem Stiel wächst bei Nadelbäumen, insbesondere bei Fichten, doch vereinzelt auch bei Weißtannen und Kiefern, sowohl im Bergland als auch in der Ebene. Außerdem ist sie bodenvag, d.h. sie fruktifiziert sowohl auf basischen als auch auf neutralen oder gar sauren Böden.
Speisewert
Essbar, guter Speisepilz.
Makromerkmale
Der bis zu 12 cm breite Hut ist glatt, glänzend, etwas klebrig, alt am Rand gerieft, farblich recht variabel, von gelbbraun, über olivbraun, schokoladebraun, rotbraun, purpurbraun bis braunrot und sogar blutrot. Die im reifen Zustand hellgelben Lamellen sind brüchig, breit, dick, gedrängt, wenig untermischt, in Stielnähe ab und zu gegabelt. Der Stiel ist weiß, zylindrisch oder unten etwas verdickt und längsadrig. Das Fleisch ist weiß und fest.
Makrochemische Farbreaktionen: Eisensulfat: deutlich rosa, Guajak: sofort stark positiv, und Phenol: banal braun.
Über Nacht ausgefallenes Sporenpulver ist gelb IVc.
Mikromerkmale
Die Sporen sind kurzellipsoid und 8,5×7,5 µm bis 12×9,5 µm groß, bei einem mittleren Schlankheitsgrad Qm: 1,15-1,2 sehr variabel, die Ornamentik besteht aus derben, bis 1,2 (1,3) µm hohen Stacheln, die vielfach ineinanderfließen und selten durch feine Linien miteinander verbunden sind. Dies entspricht in etwa dem Sporentyp A3
Die Epicutis ist sehr komplex und mitunter schwer zu deuten. Sie besteht aus Haaren, inkrustierten Dermatozystiden und inkrustrierten Primordialhyphen. Die Haare sind zylindrisch, 2,5-3,5 µm breit, mit abgerundetem, 15-20 µm langem Terminalglied. Die Dermatozystiden sind zylindrisch oder schlank- bis dickkeulig, 3,5-12 µm breit, bis 85 µm lang und 0-2x septiert. In Sulfovanillin schwärzen sie stark, und in Karbolfuchsin zeigen sie säureresistente Inkrustierungen. Die Primordialhyphen sind schlank, ca. 3,5-4,8 µm breit und deutlich inkrustiert.
Zusätzliche Notizen
Der Standort des Braunen Ledertäublings ist viel variabler als oft in der Literatur beschrieben, wo man mitunter Angaben wie „auf Kalkböden im Bergnadelwald“ findet.
Abgrenzung zu ähnlichen Arten
Rein makroskopisch ist unsere Art leicht mit dem Zedernholz-Täubling Russula badia verwechselbar. Allerdings schmeckt dieser brennend scharf.
Fundbeschreibung: