Russula foetens

Russula foetens Pers. (Index Fungorum 15.08.2017)
Stinktäubling – RLD 2017: *, RLBW 2005: *

Übersicht
Wir finden die gelbockerfarbenen Fruchtkörper dieser großen,  widerlich riechenden sowie widerlich und sehr scharf schmeckenden Art von August bis September bei Laub- und Nadelbäumen sowohl auf sauren als auch auf basischen Böden.

Speisewert
Wegen des sehr scharfen Geschmacks als Magen-Darm-giftig anzusehen (gastrointestinales Syndrom).

Makromerkmale
Der Hut dieser großen, sehr robusten Art kann bis 18 cm breit werden. Er ist etwa semmelfarben, am Rand höckrig gerieft und bei feuchtem Wetter sehr schleimig.  Die Lamellen sind brüchig, jung tränend, blass, alt braunfleckig, breit, dick, entfernt stehend, wenig untermischt, in Stielnähe oft gegabelt. Der Stiel ist sehr fest, weißlich und von der Basis her bräunend. Das Fleisch ist cremefarben, sehr fest und im Stiel gekammert hohl.
Makrochemische Farbreaktionen: Eisensulfat färbt deutlich rosa, Guajak sofort stark positiv, und die Reaktion mit 20-prozentiger Kalilauge ist negativ (allenfalls holzfarben).
Über Nacht ausgefallenes Sporenpulver ist hellcreme IIa.

Mikromerkmale
Die Sporen sind breitellipsoid bis fast rund, etwa 8,5-9 x 7-7,5 µm groß, bei einem mittleren Schlankheitsgrad Qm: 1,18-1,22 und besitzen ein derb isoliertstacheliges Ornament. Die Stacheln sind bis zu 1,2 µm hoch und konisch, sie fließen teilweise zusammen, nur wenige sind durch dünne Linien miteinander verbunden.
In der Subcutis finden wir zahlreiche, in Sulfovanillin gut anfärbbare Laticiferen.
Die Epicutis besteht aus Haaren und Dermatozystiden. Die 1,5-2,5 µm breiten Haare sind dünnwandig, oft verzweigt und besitzen ein gerades oder geschlängeltes Terminalglied, welches am äußeren Ende gerundet und teilweise verschmälert ist.
Die Dermatozystiden sind spindel- bis keulenförmig, am Ende verschmälert, oft mit einem Köpfchen versehen, 3-6 µm breit und besitzen 0-1 Septe. Anfärben lassen sie sich oft nur mit dem stark wirkenden Sulfobenzaldehyd.

Zusätzliche Notizen
Der typische „Foetensgeruch“ wird nicht von jedem als unangenehm empfunden.
Die Anfärbbarkeit der Dermatozystiden mit Sulfovanillin ist von Fruchtkörper zu Fruchtkörper unterschiedlich. Mal gelingt es mühelos, mal überhaupt nicht.

Abgrenzung zu ähnlichen Arten
Der Gilbende Stinktäubling Russula subfoetens besitzt kleinere, schlankere Sporen mit niedrigerem Ornament, sein Fleisch färbt sich mit Kalilauge goldgelb, und sein Geruch besitzt eine zusätzliche Fruchtkomponente.

 

Fundbeschreibung:

Russula foetens-Stinkäubling