Russula paludosa

Russula paludosa (Britzelm.) Singer (Index Fungorum 02.08.2017)
Apfeltäubling – RLD 2017: *, RLBW 2005: Art nicht aufgeführt

Übersicht
Mit seinem glänzenden, großen, orangefarbenen bis roten Hut ist dieser geruchlose, milde, allenfalls in den Lamellen schärflich schmeckende Pilz eine der auffallendsten Arten seiner Gattung. Wir finden ihn von Juli bis September unter Nadelbäumen auf saurem Boden, vorzugsweise in feuchten Wäldern und in Mooren.

Speisewert
Essbar.

Makromerkmale
Der Hut dieser stattlichen Art wird bis zu 15 cm breit, er ist klebrig,  leuchtend orange bis rot und am Rande glatt. Die Huthaut lässt sich bis zum Hälfte abziehen, das darunter liegende Fleisch ist rötlich gefärbt. Die Lamellen sind brüchig, cremefarben bis buttergelblich, manchmal mit rötlicher Schneide, anfangs gedrängt, später weitstehend, selten gegabelt, wenig untermischt. Der Stiel ist weiß oder rötlich überhaucht bis geflammt, zylindrisch bis etwas bauchig. Alt neigt er zum Grauen, wird etwas weich und fühlt sich schlaff an. Das Fleisch ist weiß, im Hut und in der Stielrinde fest, das Stielinnere ist jung fest, alt markig ausgestopft.
Makrochemische Farbreaktionen: Eisensulfat schwach rosa, Guajak mäßig positiv, Formaldehyd negativ.
Über Nacht ausgefallenes Sporenpulver ist hellocker IIIa-b.

Mikromerkmale
Die Sporen sind ellipsoid mit einer Größe von 8,5-9,0 x 6,7-7,0 µm, bei einem mittleren Schlankheitsgrad Qm: 1,25-1,3.  Sie besitzen ein mit 0,5-0,8 µm hohen Warzen und kurzen Graten versehenes Ornament, wobei die Warzen teilnetzig miteinander verbunden sind. Dies entspricht dem Sporentyp-Bereich B2-C3
In der Epicutis erkennen wir zum einen schlanke, 2-2,5 µm breite Haare mit abgerundetem Ende und zum anderen zahlreiche, zylindrische bis schmalkeulige, 3,5-5 µm breite, 0-2 mal septierte Dermatozystiden, die sich mit Sulfovanillin deutlich dunkelgrau anfärben lassen.
Ein Huthaut-Schnitt mit der Standard-Schleimfärbung Tannin-Eisen  färbt den Scheim hellgrau und die Hyphenwände dunkelgrau. In unserem Fall ist eine 100 µm dicke, verschleimte Epicutis erkennbar, darunter eine 30 µm dicke, dunkel gefärbte, verdichtete Schicht, die Subcutis, und darunter die aus Sphaerocysten-Nestern und Hyphen bestehende Huttrama. Die Epicutis ist vom Typ Ixotrichoderm.

Zusätzliche Notizen
Interessanterweise zeigen die Epicutiselemente in Karbolfuchsin an einigen Stellen tröpfenförmige, säureresistente Ausscheidungen.

Abgrenzung zu ähnlichen Arten
Russula decolorans ist in den Lamellen stets mild, besitzt einen reinweißen Stiel und reinweiße Lamellenschneiden, außerdem verfärben sich Stiel und Lamellen zumindest über Nacht stark grau. Schließlich reagieren Stielrinde und Fleisch mit Formaldehyd rosa bis rot.

 

Fundbeschreibung:

Russula paludosa – Apfeltäubling